Im August schrumpfen nicht nur die Völker, sondern auch die Arbeiten in der Imkerei. Trotzdem gibt es keine Zeit zum Faulenzen! Wer jetzt Terminarbeiten vernachlässigt, bekommt die Rechnung spätestens im Frühjahr durch eine erfolglose Auswinterung präsentiert.
Der Schwerpunkt der August-Betreuung unserer Wirtschaftsvölker (WV) liegt in der Milbenreduzierung und der Auffütterung für den Winter. Zwischendurch sorgen wir auch für einen gesunden Wachsumtrieb.
Zu Monatsbeginn haben wir alle Sonnenblumen-Völker abgeerntet und wieder nach Hause gebracht. Damit sind die Honigernten für heuer abgeschlossen.
Nach dem Abernten wird den WV ein ausgeschleuderter Honigraum als "dritter" Brutraum aufgesetzt. Mitte des Monats werden die untersten Bruträume entfernt und somit auf zwei Zargen reduziert. Nur verwertbare Brutwaben werden verschränkt. Die Masse der Waben kommt in den Dampfwachsschmelzer. Diese Art des Wachsumtriebes funktioniert nur, wenn im Frühjahr kein Zargenwechsel stattgefunden hat!
Ausreichend starke WV (abends voller Bienenbesatz in allen Wabengassen) werden jetzt fit für den Winter gemacht. Sie erhalten in einer aufgesetzten Leerzarge in zwei 5 kg-Kübeln ihr Winterfutter
(Bio-Sirup). Nach einer Woche (Flugwetter) erfolgt in der Leerzarge die Milbenreduzierung. Im Anschluss daran wird mit einer weiteren 5 Kg-Futtergabe die Versorgung der WV abgeschlossen.
Schwache WV werden aufgelassen. Die Bienen werden samt der ♀ vor ein starkes Volk gekehrt.
Bei schönem Wetter wird der Sirup von den Bienen rasch aufgenommen. Als Schwimmhilfe verwenden wir Korken.
Für die anschließende Varroa-Reduzierung brauchen wir trockenes Wetter. Bei Sonnenaufgang wird dann für sechs Tage der mit 85%iger Ameisensäure gefüllte Liebig-Dispenser (8-10ml p/Wabe) in jedes WV gegeben. Unter dem Gitterboden wird für 12 Tage die Varroa-Windel geschoben. Ist drei Tage später die halbe AS verdunstet, sollte die Behandlung wirksam gewesen sein.
Regelmäßige Besuche bei unseren Jungvölkern haben auch stattgefunden. Mit frischen Futtergaben, Erweiterungen und den letzten Umweiselungen waren wir beschäftigt. Erweitert wurden die jungen Völker nur mehr mit Mittelwänden:
JV in der Ganzzarge: FW/FW/BW/BW/MW/BW/FW/MW/leer-leer(Futterglas)
Sobald die zuletzt gegebene MW einigermaßen ausgebaut ist, wird sie zwischen zwei Brutwaben gehängt.
Die Bienen sitzen zu Monatsschluss schon auf acht Rähmchen in sechs bis sieben Wabengassen.
Die Fluglöcher werden nach wie vor eng (2 cm) gehalten, ganz besonders wenn noch WV am gleichen Standort stehen. Wie bei den WV werden vom Start weg alle Arbeiten in Stockkarten dokumentiert. Anfang September werden wir mit der Winterfütterung und der Milbenreduzierung starten.
Die Tipps zum Neustart:
Rund um die Hauptentmilbung und die Winterfütterung wollen wir hier so manche offene Frage für unsere EinsteigerInnen beantworten:
Bienenvaters Sparefroh-Augusttipps:
Verätzte Finger
Jungvolk-Behandlung
Ameisensäure
Einfüttern
Winterfutter
Schleimiges Zuckerwasser
Futterzargen
Futtertaschen
Waben-Chemie
Schutzbrille, Säurehandschuhe und Wasser verhindern Verletzungen beim Hantieren mit den Ameisensäure-Behältnissen.
Zu früh! Im Wiener Klima soll die junge Königin ohne Störung in aller Ruhe noch brüten. Die Winterfütterung hat auch noch Zeit bis September.
Wer die Langzeitmethode bei der Milbenreduzierung mit AS anwendet, braucht 10ml AS/p. Wabe. Wurde jedoch ab Ende April kontinuierlich geschröpft und wurden Drohnenwaben entnommen, kommt man mit 8ml AS aus.
Besetzt ein Wirtschaftsvolk nicht alle Wabengassen und hängt am Abend über dem Boden nicht ein paar cm durch, verzichtet man auf die Winterfütterung > schwache Völker besser auflösen: aus zwei mach eins! Und/Oder die Bienen des Schwachen vor ein starkes Volk kehren.
In unseren Breiten braucht ein WV 15 kg Winterfutter, Wer nicht rigoros erntet und die Honigvorräte in den Bruträumen belässt, spart ein Drittel Winterfutter ein.
Bei der Verwendung von Zuckerwasser als Winterfutter nichts auf Vorrat herstellen. Die Mischung ist nur sehr begrenzt haltbar.
Leerzargen erfüllen den gleichen Zweck und eignen sich zudem hervorragend als Verdunstungsraum für die Ameisensäurebehandlung. Als Futterbehälter verwendet man ein oder zwei 5l-Kübeln oder Wannen. Als Schwimmhilfen dienen Stroh, Korken, Leca, ... .
Die wenigen Futtertaschen, die wir besitzen, sind aus verleimten Holz und wurden im Einsatz rasch undicht. Zum Gebrauch sollte man sich für Taschen aus Kunststoff entscheiden. Ein einfaches Kiloglas mit Schwimmhilfe erfüllt bei uns den gleichen Zweck.
Das Bienenwachslager, ganz besonders im Biobetrieb, immer frei von chemischen Rückständen halten! Werden Brutwaben eingewintert (Wabenmangel), dann werden diese durch Einfrieren (2 Tage) vor dem Wachsmottenfraß geschützt.
IVD AH/KH/DS 08/2017
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Kontakt: Obmann WL Mst. Alfred Hauska 0664 2382400, Obmann-Stellvertreter Andreas Gwihs 0660 9549900, [email protected]
Vereinsabend: Jeden dritten Montag im Monat (Sept. - Juni) um 18:00 Uhr im Dorfheurigen Breitenlee (Breitenleer Straße 257, 1220 Wien) > siehe
Vereinsabende
Bankverbindung: Imkerverein Donaustadt - Verein zum Schutz unserer Honigbiene, IBAN: AT903261400000209957, BIC: RLNWATWWODO