Dezember

 

 

Ende November / Anfang Dezember erfolgt bei uns bei jedem Volk eine Varroawindel-Kontrolle. Der Tagesabfall beträgt in der Regel nur 0-1  Milbe pro Tag. Dadurch könnten wir uns theoretisch die Varroa-Reduzierung sparen, auf die wir aber nie verzichten. Im Dezember ist daher unsere wichtigste Völkerarbeit die sogenannte Rest-Entmilbung, also unsere zweite Varroa-Reduzierung bei den Bienen.

 

Am 6. und am 7. Dezember wurden sämtliche Bienenstände besucht und alle Bienenvölker einer Oxalsäure-Beträufelung unterzogen. Zu diesem Zweck wurden alle in zwei Zargen sitzenden Wirtschaftsvölker (WV) mittig geöffnet, die obere Zarge aufgekippt und die vorhandene Bienensitzhälfte nur in der unteren Zarge mit einer Oxalsäure-Lösung beträufelt. Wurde der Bienensitz nur in der oberen Zarge vorgefunden, wurde die Behandlung natürlich von oben durchgeführt.

 

Zum Auftragen eignen sich Schwanenhalsflaschen am besten. Die 3,5% OS-Lösungen und die Flaschen sind im Fachhandel erhältlich.

In jeder Bienensitz-Wabengasse werden die eng sitzenden Bienen einmal von vorne nach hinten und wieder zurück mit permanent fließender Lösung beträufelt. So können wir pro vorhandener Wabengasse ca. 8ml Lösung in die Stockkarte eintragen.

Heuer war das Arbeitswetter bei der Restentmilbung ideal - trocken und mit einer Temperatur von wenigen Plusgraden.

Die Bienen saßen daher sehr eng und sind kaum aufflogen. Unsere Jungvölker (JV) überwintern in nur einer Zarge, daher erfolgt die Behandlung von oben.

Aus Sicherheitsgründen haben wir dünne Handschuhe getragen. Die Gitterböden bleiben frei; wir haben keine Windeln eingeschoben.

 

Unsere Rest-Entmilbung führen wir auch bei Minusgraden durch (bis -5°). Wichtig ist ein zügiges Arbeiten, so dass die Bienen nicht darunter leiden.

 

Leider lebten heuer ein bis zwei Völker bei der Restentmilbung nicht mehr. Die "Verstorbenen" wurden vom Stand entfernt und das gesamte Wabenmaterial gleich eingeschmolzen.

Wie erwartet hat sich dieses Monat das VIS (Verbraucherinformationssystem) schriftlich bei uns gemeldet. Anhand des Schreibens haben wir unsere Bienenstände in das System eingetragen. Dem Internet sei`s gedankt, bald sind alle BienenhalterInnen registriert! Das ist auch gut so!

Ob damit das künftige Bienensterben groß verringert wird - man wird sehen ....?!

 

 

 

Uns bleibt nun Zeit, die stillen Tage zu genießen und natürlich den frischen Honig laufend verkaufsfertig zu machen.

 

 

             

 

 

                                                                                      IVD,  KH, DK, AH   12/2016

 

 

 

 

Bienenvaters Sparefroh-Dezembertipps:

     Brutwaben ziehen

     Milchsäurebehandlung

     Schutzkleidung bei der Oxalsäureverdampfung

     Chemische Varroa-Reduzierung

Eine Brutkontrolle im Rahmen der Rest-Entmilbung ist absolut nicht notwendig. Schwitzwasser auf der Oberseite der Plastikfolie wäre ein ausreichendes Indiz für allfällige Bienenbrut.

Für diese Behandlung müsste man jede Wabe von unten mit der Lösung besprühen, das auch nur zu zweit und sehr umständlich machbar wäre. Achtung: In Österreich nicht mehr zugelassen.

Wenn ihr auf eine OS-Verdampfung verzichtet, erspart ihr euch auch eine Vollverschleierung mit Atemschutz, Beutenabdichtung und auch die Herstellung einer Stromversorgung am Bienenstand.

Eine Varroa-Reduzierung durch Medikamente oder chemische Mittel ist teuer und führt zu unerwünschten Rückständen im Wachs!


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