Mai

Zu Monatsbeginn stehen die Wiener Kastanienbäume in voller Blüte. Zur Schwarmrevision haben wir alle Völker wöchentlich besucht. Dabei schenkten wir dem Drohnenrähmchen unsere besondere Aufmerksamkeit. War das DR einigermaßen ausgebaut bzw. bestiftelt, wurde ein zweites DR eingesetzt.

 

Im gesamten Monat haben wir bei unseren Kippkontrollen keine drei Völker gefunden, die Schwarmzellen angesetzt hatten. Im Gegenteil, unsere Stadtbienen zeigten kaum Interesse, ihre Honigräume zu besiedeln. Daher hatten wir bei unseren Bienen ein entspanntes, absolut stichfreies Arbeiten.

 

 

 

Nützlicher, hübscher und streng geschützter Besuch

am Vereinsbienenstand im Tierquartier im Mai 2017:

Äskulapnatter

Foto AH

Die Kehrseite der Medaille zeigt sich dann wohl in der kommenden Ernte. Das letzte Honigjahr war schon nicht das Beste. Heuer werden wir froh sein, wenigstens die Hälfte des Vorjahres schleudern zu können.

 

 

 

Durchwachsenes Wetter hat nicht nur die Bienen, sondern auch uns in der Zucht und beim Wandern gebremst. So konnten wir erst Mitte des Monats eine erste Zuchtserie starten.

 

Zwei Wochen später sind wir mit acht Völker zur Akazie gewandert. Alle unsere Raps-Wandervölker haben gefüllte Honigräume, aber kaum verdeckelte Waben. Spritzproben haben geplante Ernten immer wieder verschoben.

Beschäftigt waren wir mit dem sanften Schröpfen der WV durch das Erstellen von Ableger.

Im Frühjahr machen wir Brutableger in Ganzzargen, die wir auf eigene Jungvolk-Stände verbringen:

1 Futterwabe (FW); 1 Brutwabe (BW) mit Stiftl; 1 Mittelwand (MW) und von zwei, drei BW die Bienen dazu gekehrt.

Aus drei starken Wirtschaftsvölkern machen wir einen Ableger. Auch "schwarmlustige" WV verwenden wir für 3-wabige Zellableger. Nach einer Woche machen wir bei alle Brutableger eine Weiselzellen-Kontrolle.

Drei Wochen später erfolgt eine Brut und -Prüfung.

 

 

2. Brutraum (BR)                                FW/DW/BW/MW/BW/BW/BW/LW/DW/FW

 

Brutableger in der Ganzzarge:          FW/BW/MW/leer/leer/leer/leer/leer/leer/leer

 

Ende Mai war es trocken und heiß. An zwei Ständen konnten wir bei sechs Völker den ersten Honig nach Hause bringen. Für die Völker auf der "grünen Wiese" haben wir die Bienenflucht verwendet. Bei den Dachbienen wurden die Honigwaben simpel abgekehrt.

 

Die Tipps zum Neustart:

Anfänger, die gleich mit Wirtschaftsvölker starten (ankaufen), sind nicht selten mit der Bienenhaltung überfordert ......!

 

Kehrschwärme kaufen

Wird der Neuling im ersten Bienenpflegejahr gleich mit Honigverarbeitung konfrontiert , startet er erschwert in die Bienenführung. Kehrschwärme erleichtern den Start.

Diese werden erstens gefördert und zweites gibt es keine Probleme mit einem "weißnichtgenau"-Wachs.

 

Ableger selbst aufbauen

Im Verein findet man schnell einen Imker seines Vertrauens. Mit einer einzigen Brutwabe und ein paar Bienen dieses Imkers startet der Neuling mit seinem eigenen kleinen Volk. Oder er erhält ganz traditionell einen Naturschwarm geschenkt.

 

Natur- oder Kehrschwarm

Beide werden im Schwarmbehälter auf den Behälterboden geschlagen, die Bienen mit Wasser besprüht am Bienenstandort in den Beutenboden geschlagen. Danach wird eine Zarge mit MW aufgesetzt.

Eine Mischung aus gedrahteten Leerrähmchen und MW ist natürlich auch möglich, ganz besonders beim Naturschwarm.

 

Ablegerpflege

Wenn möglich werden die Ableger außerhalb des Flugkreises in einer Zarge mit einer Futterwabe, Brutwabe samt Bienen und einer MW aufgestellt. Die erste Schwarmzellenkontrolle erfolgt nach einer Woche. Die Brut- und Königinnenkontrolle wird nach weiteren drei Wochen durchgeführt. Danach wird mit Zuckerwasser (1:1) gefüttert.

 

 

 

Bienenvaters Sparefroh-Maitipps:

      Schwarmteufel

      Abgeschwärmtes Volk weiter pflegen

      Schwarmkönig

      Mittelwände bei Schwarmlust

      Weiselnäpfchen gießen

      Weiselnäpfchen mehrfach verwenden

Vorbeugen ist besser als heilen.

Wer wöchentlich eine einfache Kippkontrolle durchführt, sieht bei 90% seiner Völker die Schwarmlust in den unteren Rähmchenecken des oberen Brutraumes.

Das halbe Bienenvolk bringt keinen Honig mehr!

Statt einer langwierig Pflege (Aufsetzen) empfiehlt es sich, besser Ableger zu machen -> Aus Eins mach Drei. Futterwaben und Brutwaben (WZ) werden gleichmäßig aufgeteilt und wenn möglich außerhalb des Flugkreises aufgestellt. Später bei Vorhandensein der Königin ( ) regelmäßig füttern.

Auf diesen Titel kann man getrost verzichten.

Daher auf schonendes Schröpfen setzen!

Positiver Nebeneffekt: Man erhält 1-2 Ableger pro Wirtschaftsvolk.

Einem Volk in Schwarmstimmung werden nur ausgebaute Waben eingesetzt. MW wirken hier wie ein Trennschied. Wer nur MW hat, setzt diese am Beutenrand in das Volk ein.

Näpfchen aus Kunststoff erfüllen den gleichen Zweck und sind echt kostengünstig im Vergleich zur "Wachsmodeliererei".

Bei der Imkerei darf man nicht am falschen Platz sparen.

Die Reinigung nicht ausgebauter Näpfchen ist umständlich. Bienen interessieren sich nur für frische Bruthilfen.

                                                                          IVD / KH / AH   05/2017


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