April

"Der April macht, was er will!"

 

Dieser Uraltspruch trifft heuer voll zu! Zum ersten Aprilwochenende blühten bereits die Kirschbäume, am darauf folgenden Wochenende die Birne und der Spitzahorn.

 

Für unsere diesjährig erste Bienenwanderung transportierten wir einige Jungvölker (JV) in die Kirschplantage.

Ab Spitzahornblüte haben wir bei allen Völkern mit dem Aufsetzen des zweiten Brutraumes*) (BR) begonnen. Mitte des Monats saßen alle Völker auf zwei Bruträumen.

 

Mit der beginnenden Raps- und Apfelblüte wurde unser neuer Dach-Bienenstand mit vier Völkern eingerichtet.

 

Unmittelbar danach kam der große Wintereinbruch. Am 19. April lag Wien unter Schnee und Regen. 4° C Kälte und tagelang grausliches Wetter haben unseren Bienen nicht gerade gut getan. Erst die Wetterbesserung brachte uns die Gelegenheit, zur Rapsblüte ins Weinviertel zu wandern.

Die restlichen Völker besuchten wir zur Schwarmrevision. Unsere Kippkontrollen waren aber selten erforderlich, da die Völker den zweiten BR kaum besiedelt hatten. Zu Monatsschluss brachte uns die nächste Schlechtwetterfront erneut Regen und Kälte.

 

Die Natur stand in voller Blüte, aber es herrschte weit und breit kein Flugwetter!

 

Unsere Bienen holen das nicht mehr auf. Ein Drittel der Honigernte ist wohl verloren. Wenigstens war genügend Zeit für die Arbeiten unter Dach und Fach: Die letzten alten Waben wurden eingeschmolzen, Rähmchen geputzt, gedrahtet und gleich MW eingelötet. Begattungskästchen (Apidea) wurden gereinigt und für die kommende Zucht hergerichtet.

 

Zwischenzeitlich gab es noch ein paar Schönwetterarbeiten: Auf einem Bienenstand haben wir ein drohnenbrütiges Volk aufgelassen (ca. 20 m entfernt die Bienen in die Wiese abgekehrt). An dem anderen Bienenstand haben wir unsere Futterkranzprobe**) genommen.

 

Bald kommt der "Tag der Arbeit"  -  der Zuchtarbeit ...

 

*) BR - Aufsatz beinhaltet bei uns 10 Rähmchen: 5 MW + 4 LW +1 DW (Drohnenrähmchen)

 

                        LW/LW/MW/MW/MW/MW/MW/LW/DW/LW

 

 

**) FKP für 6 BV:       

Material:   

1 beschriftetes Glas m. Deckel!   

6 Plastiklöffel--1/p.V.!  

6 Plastikbeutel-- 1/p.V.!

 

Außen werden die Beutel von 1 bis 6 nummeriert. Pro Volk werden 3 Teelöffel Wachs/Nektar/Pollen aus dem Brutbereich einer Wabe entnommen und in einen Beutel gefüllt. Alle gefüllten Beutel werden im Glas deponiert. Die Probe wird verschlossen ins Labor (AGES) gebracht. Für die Förderung bitte die Bestimmungen der Landesverbände einhalten.

Die Tipps zum Neustart:

Bevor es richtig losgeht, sollten wichtige Dinge erledigt sein:

 

Beuten streichen

Alle Beuten und Beutenteile aus Holz zweimal auf wasserlöslicher Basis streichen - nur auf der Außenseite!

Wer sich für Leinöl entscheidet, um eine Graufärbung des Holzes zu vermeiden, sollte die Kisteln jährlich streichen.

 

Beuten beschriften und zeichnen

Beschriftete Zargenteile helfen bei der Stockkartenführung. Bei Abhandenkommen der Beuten dient die Kennzeichnung (Brandmarkung) der Wiedererkennung.

 

Rähmchen vorbereiten

Am Start kauft man am besten fertig gedrahtete Rähmchen. Später darf preiswerter gebastelt werden: Lose Rähmchenteile kaufen, selber nageln und drahten ist zudem eine schöne Winterarbeit. Gekaufte MW (Bio) werden mittels Trafo stets an der Rähmchen-Unterleiste anliegend und drahtmittig eingelötet.

 

Für brauchbaren Raucherstoff sorgen

Guter Raucherstoff ist im Fachhandel erhältlich oder kann ganz einfach selbst zusammengestellt werden:

Sackscharten, Eierkartons, Buchen-Moderholz, Baumschwämme, Wilde Kamille, Rainfarn, Schafgarbe u.d.m., trocken und zerkleinert "räuchern" problemlos ...!

Ätherische Öle dürfen natürlich auch getestet werden, wir persönlich arbeiten lieber mit Rauch!

 

Mit Voraussicht starten

Wer vom Start weg massenhaft Honig erwartet und daher zwanzig oder mehr Wirtschafts-Völker anschafft, kann durch fehlendes Know-How leicht scheitern. Vor allem Berufstätige sollten langsam und mit sicherem Rückhalt in die Bienenhaltung einsteigen. Erfolg braucht Geduld.

 

Mit Imkern und Bienen lernen

Grundkurs besuchen lohnt sich immer!

Das Beutenmaß ist klimatisch und der eigenen Arbeitsweise angepasst?

Unterstützung durch Verein und Imker gefunden?

Dann kann es losgehen. Was jetzt noch fehlt, sind die eigenen Bienen ....

 

 

Bienenvaters Sparefroh-Apriltipps:

      Brutraum-Aufsätze wässern

      Schwächlinge vereinigen

      Zu spätes Aufsetzen

      Brutwaben ziehen

      Drohnen-Naturbau

      Wachsbrücken

      Schwärmerei

      Dunkelhaft

     Varroa-Behandlung

Eine seltsame Imkerweisheit:

Aufsatzwaben müssen vor dem Erweitern mit Wasser besprüht werden! Rätselhaft und nicht notwendig!

 

Weiselrichtige Schwächlinge verstärken wir nicht durch Aufsetzen auf ein starkes Volk im April. Stattdessen werden unsere Schwachen vor ein starkes Volk in die Wiese gekehrt.

Zu frühes Aufsetzen ist halb so wild, zu spätes Aufsetzen hingegen fatal. Wer hier wartet, bis die Bruträume voll sind und die Völker am Abend bis zum Boden durchhängen, hat nur die Schwarmlust geweckt. Sind bei Schönwetter alle Wabengassen mit Bienen besetzt, so wird aufgesetzt!

     Störe dein Volk so wenig wie möglich! Zur Prüfung der Schwarmstimmung im Wirtschaftsvolk reicht in der Regel eine Kippkontrolle. Schwarmzellen sind vom oberen Brutraum an den Brutwaben, von unten betrachtet, leicht sichtbar. Anhaltspunkte sind die Ecken der Brut- und Drohnenrähmchen. Nur 5 - 10% der Völker "verstecken" ihre Schwarmzellen.

Naturbau im hohen Boden entsteht zumeist durch verzögerndes Erweitern.

Bei Verwendung von Langstroth-Oberträger-Rähmchen bauen die Bienen weit weniger Wachsbrücken. Das Heben der unterbaut aufsitzenden Zargen ist dann weit weniger kraftaufwändig.

Mit dem Schwarm fliegt samt den Bienen der Honig davon! In der modernen Imkerei wird durch kontrollierten Wachsumtrieb und Königinnenbesatz, Schröpfen und Drohnenwabeneinsatz gegen den Schwarmtrieb vorgebeugt.

Der Naturschwarm, eine neue Behausung suchend, ist absolut glücklich mit des Imkers neuem Kistel. Anstelle einer Kellerhaft wird einfach ein halbschattiges Plätzchen gesucht.

Derzeit steigert sich täglich der Bienenumsatz, daher besteht keine Gefahr einer Varroa-Überbevölkerung. Erst nach der Honigernte beginnen wir mit der Varroa-Reduktion.


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